Freitag, 30. März 2012

Deutsches Doppelkopf

Aus einer Korrespondenz:

Huhu xyz,
mich freut, wenn Du Dich freust*gg

Das Potenzial habe ich schon gesagt: Neben dem bisher einzigem Kartenspiel, das neben solch internationalen Spieltitanen wie Schach oder Go (Baduk, Weiqi) bestehen kann, empfinde ich Doko als gute Alternative zum Bridge. Diese Meinung wird auch von Bridge-Spielern, die gern auch mal Doko spielen,  mit getragen.

Jedoch ist es nun mal nicht schön zu reden, dass deutsches Doko bestenfalls nur für deutschsprachige "Dummköpfe" ausreichend erscheint. Einige, z. B. an einen Koreaner erinnere ich mich, einige Spieler aus anderen Kulturkreisen werden ziemlich schnell im internet - und wo sonst sollten sie es spielen können? - vergrault.

Das führe ich darauf zurück, dass Doko in seinem Sanktionssystem, in seinen regelmäßigen, automatischen Spielbewertungen noch unzureichend und unterentwickelt ist. Um also diese deutsche "Charaktereigenschaft", ...
selbst nur auf reichlich Glück basierende Siege als "eigene!" Verdienste an den selbstverständlich eigenen (selbstgemacht? oder nur "verdientermaßen geklauft"?) und verdienten Hut zu heften,
... besser in den Griff zu bekommen, ...
denn anderen als deutschen Menschen ist dieses auch zu unserem Glück nun mal zu dumm!
... bedarf es einiger Anstrengung. Das nenne ich der Einfachheit halber "Potenzial", das in der Idee "Doko" steckt. (bzw. dem Doko noch zugehörige und unnötige, darüber hinaus oftmals auch von Deutschen beklagte "Ungerechtigkeit")

Nun habe ich allerdings auch nichts dagegen, wenn Doko weiterhin rein deutsch bliebe, aber
1. kann man das als schade empfinden, wir vertun damit eine weitere Chance, uns der Welt mit unserem Spiel positiver zu zeigen


und

2. wenigstens uns sollte dann ein solcher Wunsch UND dieses von UNS so und nicht anders gestaltete Phänomen "Doko" zur Selbsterkenntnis verhelfen.

Wie im Einzelnen dem Menschsein besser angepasstes Doko aussehen kann, entzieht sich weitgehend auch meinem Wissen, mindestens als Mathematiker bin ich dafür völlig unzureichend. Als lieber aber auch nicht wirklich Philosoph begnüge ich mich damit, andere Ansichten auszuloten. Mich selbst mit meinem Weltbild klarzukriegen und zu überprüfen. Und damit, möglichst den Boden nicht auch noch unter meinen Füßen zu verlieren!

Aber um Ängste und Missverständnisse zu vermeiden: Doko soll auch in meinen Augen Doko bleiben! Die Spielidee, ein kommunikatives Kartenkampfspiel zwischen zwei Parteien sowie die Verständigung mittels Karten und Taten statt Worten, wird bleiben. Auch der Spielspaß wird nicht geringer werden, eher im Gegenteil: noch mehr Menschen werden noch mehr Spaß, weil eben noch mehr aus eigener Kraft erarbeitet, dann haben können.
Und eines wünsche ich mir auch als erhaltenswert: das NULLSUMMENSPIEL! Denn gerade diese Eigenschaft spiegelt wie nichts anderes unseren menschlichen Umgang mit unserer Umwelt.
Nullsumme: das beste, was Menschen überhaupt nur erzielen können!
Und DUMM, wer anderes glaubt! Und VERDUMMEND, wer anderes darüber hinaus auch noch behauptet!

Mir deutlich ist jedoch, dass die simplen Spielpunkte oder auch die Schnittpunkte pro Spiel absolut kein geeignetes Maß für Spielstärken, für Wissen, Können und Vermögen für Dokospieler darstellen. Und verschreckt - verstärkt dann noch durch unser so gesehen absolut unbegründetes Meckerverhalten - Menschen, die besseres gewöhnt sind.
UND können!
Mindestens mit Bridge.
Leider! :-))

Ich freue mich auch sehr, dass und wie wir unsere Erfahrungen austauschen.
Dein Jo


Ich weiß nun nicht, ob dieses auch anderen als Dokospielern klar wird, im Zweifel können wir ja hier weiter diskutieren?
Nur soviel: Dokospieler spielen dieses Spiel gern auch sportlich. Sport zeichnet sich jedoch durch klare (das macht Doko auch!) jedoch auch vorhersehbare, kalkulierbare, erarbeitbare, mit Wissen, Können und Üben sicher beeinflussbare Bewertungen aus. Sei es durch absolut messbare Größen wie Höhe, Weite, Schnelle oder auch durch Bewertungsrichter oder auch durch Kombinationen von beidem. Und genau hier versagt Doko als Sport. Mindestens auf halbem Weg bleibt es stecken.
Ähnlich wie sportlich betriebenes Lotto steckenbliebe! Kein vernünftiger Mensch gäbe dafür noch Geld aus, wenn ein Lottogewinner auch noch behaupten könnte, er/sie hätte sich den Sieg "verdient" Oder auch nur "berechtigt" erarbeitet!
Für mich als wenigstens in meinen Augen aber trotzdem nicht wirklich "wahrer" Dokospieler, bleibt immer nur der galgenhumorige Rat an die "dummen", es nicht besser wissen wollen könnenden, "glücksfischenden" Mitspieler, es doch besser beim Lotto zu versuchen. Dort gäbe es die weitaus größeren und "nachhaltigeren" Gewinnmöglichkeiten!

Mal abgesehen vom Spielerischen:
Diese Glück UND Können Problematik tangiert sehr wohl auch sowas in aller Munde liegendes, und trotzdem so vollkommen Lee(h)res wie Bildung! 
Die Bildung von Siegern?
Verlierer Bilden ist verlorene oder doch eher noch siegreichere Bildung?

Das deutsche Spiel "Doko" ist wie jedes gute Spiel ein Spiegel des/der jeweiligen Spieler. Wozu es sehr viel an Breite und Tiefe bereitstellen muss. Nur dann und so wird's nie langweilig werden können.
Und vielleicht gewinnt ja auch ein/e Nicht-Dokospieler-aber Deutsche/r Erkenntnis aus dieser meiner - selbstverständlich NUR *ssffgg - Doko betreffenden Replik?

Kleiner Hinweis in eigener Sache noch, selbstverständlich nur
to whom it may concern!
aufs "Werte messen" kommt es an!
In anderem Zusammenhang und auch mit zumindest einigen anderen Wörtern das für mich identische Thema. Reingucken lohnt sich! Versprochen!

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